Jakobsweg

Vom 12. bis zum 18. Jahrhundert machten sich Jahr für Jahr hunderte Menschen in Europa auf, um zu Fuß nach Santiago di Compostella/Spanien, zum Grab des Apostels Jakobus zu pilgern. Die Faszination dieses Weges gewinnt heute wieder immer mehr an Bedeutung. Europa war im Mittelalter von einem Netz von Pilgerwegen überspannt. Der am weitesten im Osten liegende Teil führt von Wolfsthal (Hainburg) bis Feldkirch in Vorarlberg (803 km).

Dieser Weg nach Hause beginnt vor unserer Haustür und somit auch der österreichische Teil, den Peter Lindenthal in seinem Buch "...auf dem Jakobsweg durch Österreich" bzw. „Auf dem Jakobsweg durch Südösterreich“ beschrieben hat. Es werden Kraftplätze wie Kirchen, Marterl, Hospize und Naturdenkmäler miteinander verbunden. Wir treffen auch immer wieder auf die Spuren der Römer. Der Gedanke, dass sich auch schon vor Hunderten von Jahren Menschen auf diesem Weg auf die Suche gemacht haben, ist faszinierend und lässt Zeit und Raum bedeutungslos werden. Der Jakobsweg war und ist für diejenigen, die ihn gingen und gehen nicht nur ein äußerer, sondern auch ein innerer Weg.

Seit über 10 Jahren begleite ich Gruppen bis zu 15 Personen etappenweise auf den Strecken von Wolfsthal (Hainburg) bis Fribourg (Schweiz) und auf dem südlichen Jakobsweg von Graz über Slowenien, Kärnten, Osttirol und Südtirol nach Innsbruck. Schnee, Regen, Sturm und auch Hitze haben uns nie abgehalten unser Ziel zu verfolgen. Wir übernachten in Gasthöfen, Hotels, Jugendherbergen, Stiften, je nachdem was auf dem Weg zur Verfügung steht (alles wird von mir ein Jahr vorher organisiert). Dabei sind Mehrbettzimmer die Attraktion, wir werden sichtbar wieder 15 Jahre jung?!?

Für jeden ist sein persönliches Ziel woanders - auch wenn es Santiago di Compostella heißt (siehe auch Fotobericht meiner Jakobswegwanderung durch Spanien 2009 und Tagebuch meiner Jakobswegwanderung durch Frankreich 2010 sowie einen Fotobericht des Grantiwanderweges 2021). Die bekannte Aussage, der Weg ist das Ziel, hat sich sicher für viele von uns bewahrheitet und dementsprechend finden sich ganz natürlich Suchende zusammen, die diese Gelegenheit miteinander zu sprechen, zu schweigen, zu beten, zu singen, an schönen Plätzen zu verweilen und endlos zu marschieren wahrnehmen und genießen. Noch ist der Weg in Österreich relativ unbekannt und dadurch

kaum begangen, was ihn noch reizvoller macht. Die Initiativen und die Kreativität der einzelnen Teilnehmer bereichern zusätzlich unsere Pilgerreise enorm und lassen sie so für jede Gruppe und für jeden Tag sehr persönlich werden.



Wir sind unterwegs
mit unseren Belastungen, Sorgen und Anliegen
durchgehen Wegstationen halten Rast, halten inne und
stärken uns und machen uns wieder auf
das Ziel vor Augen.

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